Ein Zwischenraum ist ein Leerraum und damit ein Möglichkeitsraum.
In unserer Beratungsarbeit gestalten wir Coaching so, dass ein Zwischenraum entstehen kann zwischen dem was ist und dem was auch sein könnte. Im Alltag haben Tätigkeiten und Erlebnisse zumeist eine geringe Chance, sich völlig in uns auszuwirken. Wir beenden eine Handlung in dem wir die nächste schon begonnen haben. Dabei ist es ein menschliches Bedürfnis, dass die Dinge, die wir tun, sich auswirken und entfalten dürfen und dass wir für das, was wir tun wollen, auch bereit sind.
Übergänge und Veränderungen sind immer Phasen starker Unsicherheit und es ist wichtig, in solchen prekären Situationen Stabilisatoren zu entwickeln, die einem erlauben, trittsicher voranzukommen.
Für uns besteht eine gelungene Begleitung vor allem darin, mit dem Kunden einen bewusst gestalteten Zwischenraum zu kreieren, der Achtsamkeit, Dialog, neue Erfahrungen und deren Erprobung möglich macht.
Habe Geduld gegen alles Ungelöste in deinem Herzen und versuche die Fragen selbst liebzuhaben, vielleicht lebst du dann allmählich, ohne es zu merken, in die Antwort hinein.
(Rainer Maria Rilke)
Es stimmt nicht mehr, der Job nicht, die Beziehung nicht und der Körper reagiert mit Stresssignalen. Ein Urlaub könnte vielleicht helfen oder ich beginne wieder mit dem Laufen. Irgendwann merke ich, dass das – wenn überhaupt – nur kurzfristig geholfen hat. Vielleicht stürze ich mich in Aktivität, um mich dann anschließend umso stärker zurückzuziehen. Und dann das Ganze von vorn. Ich möchte etwas ändern, aber was, aber wie?
In die Antwort hineinleben, schlägt Rilke in seinem Gedicht vor, und zwar allmählich. Warum ist das so? Das Neue, das Andere braucht einen „Humus der Neugier und Offenheit”. Humus entsteht allmählich und er entsteht aus dem, was schon da ist.